Skalieren ohne Überlastung: Wie Start-ups durch Outsourcing agil bleiben
02.08.2023
Ein zentrales Ziel für viele Start-ups ist das schnelle Wachstum und die Skalierung ihres Geschäfts. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, die steigenden Anforderungen und Aufgaben zu bewältigen, ohne dabei die Effizienz und Agilität zu verlieren. Hier kommt Outsourcing ins Spiel. Indem Start-ups bestimmte Aufgaben und Prozesse an externe Partner auslagern, können sie Ressourcen freisetzen, sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig flexibel bleiben. Einer Praktik, der sich das österreichische Transporter-Sharing Start-up 123-Transporter schon seit geraumer Zeit erfolgreich bedient. Gemeinsam mit seinen Flottenpartnern, der WEBA GesmbH in Österreich und Cengiz Öcal in Deutschland, zieht Co-Gründer und Geschäftsführer Matthias Pajek Bilanz über die bisherige Zusammenarbeit und erläutert, inwiefern Outsourcing für Start-ups ein Erfolgsrezept darstellen kann.
Die Vorteile von Outsourcing scheinen sehr breit gefächert. Sie reichen von Kosten- und Zeitersparnis über Ressourcenoptimierung bis hin zu erhöhter Skalierbarkeit und Flexibilität. De facto kann die Methode für Start-ups sehr hilfreich sein, wie das im Van-Sharing tätige Jungunternehmen 123-Transporter zeigt. Trotz Corona und Ukrainebedingter Liefer- und Kostenschwierigkeiten ist es wirtschaftlich voll im Plan und verzeichnet ein rasantes Wachstum. Mit seinem österreichischen Flottenpartner will 123-Transporter seine Flotte hierzulande bis zum Frühjahr 2024 auf über 400 Mietfahrzeuge erweitern.
Wie Start-ups erfolgreich am Markt bestehen können
„Es braucht auf jeden Fall einen gewissen Drive, also Tatendrang, Flexibilität, um sich auf alle möglichen Situationen einlassen zu können, und den richtigen Fokus, womit auch die korrekte Zielausrichtung einhergeht. Die Pläne dürfen sich nicht verselbstständigen, weil man sie aus den Augen verloren hat. Es gibt leider viele Möglichkeiten, falsch abzubiegen“, schildert Matthias Pajek, Co-Gründer von 123-Transporter, seine Erfahrungen. Weiters sei es wichtig, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren und diese ständig zu reevaluieren. Eine Kompetenzerweiterung kann dabei das Outsourcen von Leistungen darstellen, die es ermöglicht, sich im Business weiterhin auf seine Stärken zu konzentrieren und die Expertise in allen Bereichen hoch zu halten - weil jeder Schritt, den man im Kleinen mehr macht, exponentiell zu mehr Aufwand führt. „Ich glaube man sollte sich in erster Linie darauf beschränken, das Geschäftsmodell zu validieren und seinen MVP1 stabil zu halten, dann ist das Risiko überschaubar“, rät der Geschäftsführer außerdem. Hermann Retter, Gesellschafter und Geschäftsführer der WEBA GesmbH, dem österreichischen Flottenpartner von 123-Transporter, fügt hinzu: „Der Markt bietet genug Chancen, vor allem für engagierte junge Leute. Eine künftige Herausforderung, zumindest am Car-Sharing Markt, wird die Umstellungauf E-Fahrzeuge sein.“
Outsourcing als ein Schlüssel zum Erfolg
„Wenn man weiß, wo die Kernkompetenzen liegen und wo es saubere Schnittstellen gibt, dann kann man sich genau dort externer Hilfe auch bedienen und versuchen, Detailgrade und Komplexität so gut es geht zu minimieren. Das führt auch zu einer einfacheren Skalierung“, betont Pajek. Bei seinem Start-up hat dies im Aufbau von Netzwerken resultiert. Ein Netzwerk aus Kunden für Fahrzeugzulieferer, ein Netzwerk aus Partnern, die die Fahrzeuge zur Verfügung stellen und ein Netzwerk aus Standortpartnern, die Stellplätze in diversen Regionen bieten können. „Das würde schlichtweg nicht funktionieren, wenn man nicht partnerschaftlich denkt“, betont der Co-Gründer. Beim Outsourcing folgt 123-Transporter einem Blue-Print-Modell, in dem zentrale Versicherungsverträge und zentrale Verwaltung im Vordergrund stehen. Flottenpartner Cengiz Öcal aus Deutschland gibt dabei Einblick in die andere Seite der Kooperation: „Ich wähle meine Kooperationspartner nach Vertrauenswürdigkeit, Kompetenz und gemeinsamer Werte aus. Darüber hinaus braucht es offene Kommunikation und natürlich auch finanzielle Stabilität.“ Für die Flottenpartner sei es beim Outsourcing besonders wichtig, Risiken zu minimieren und Kosten gering zu halten.
Wachstum durch Partnerschaften
123-Transporter betreibt Outsourcing in zwei Bereichen: Einerseits durch das Mieten von Abstellflächen bei Standortpartnern und andererseits durch Flottenpartner, die die Miettransporter betreiben: „Für uns steht dabei glasklar im Vordergrund, dass unsere Partner Kompetenzen im jeweiligen Bereich haben und eine lokale Infrastruktur besitzen. Das ist dynamisch und spart Kosten. Bislang sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung, was sich nicht zuletzt in den erfolgreichen Expansionswellen widerspiegelt“, erklärt Pajek. Retter von Flottenpartner WEBA GesmbH beschreibt die Zusammenarbeit folgendermaßen: „Jeder Partner fokussiert sich auf seine Stärken - Stärken stärken ist die Gewinnerformel“, und erklärt seine Beweggründe für die Kooperation: „Ich schätze dynamische, zielorientierte junge Menschen, die Hunger nach Erfolg haben. Bei 123-Transporter hat mich vor allem die Aufbruchsstimmung der jungen Gründer und ihr Streben nach Erfolg fasziniert.“ Und Öcal beschreibt die Partnerschaft als „Symbiose aus gestandenen Persönlichkeiten. Hier bringt jeder seine Erfahrung auf seine Art und Weise ein und sorgt dadurch für einen optimierten Arbeitsablauf innerhalb der Kooperation.“